Hier finden Sie unser Kommunikationsmodell und die Figurenkonstellation visualisiert:
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Kommunikationsmodell schriftlich
Autor: Eveline Hasler ist aufgewachsen im Kanton Glarus. Die Hexe Anna Göldin arbeitete und lebte ebenfalls im Kanton Glarus und prägte die Geschichte des Kantons massgeblich.
Sie schreibt für einen Leser, der sich für Geschichte interessiert und ein gewisses Leseniveau hat, also keine Kinderbücher.
Hasler arbeitet in dem Werk ein Ereignis auf, das Europa erschüttert hat. Heute spricht man von Justizmord, es war die letzte Hinrichtung einer Hexe in Europa. Nach dem Prozess verschwanden die Originaldokumente, aber in einem Nachlass konnten Kopien der Originale gefunden werden. Für das Werk benutze Hasler Originaldokumente aus den Archiven sowie zeitgenössische Berichte.
Erstveröffentlichung des Werkes war 1982, die Hinrichtung Göldins fand 200 Jahre vorher in 1782 statt.
Literarisches Werk: Der Roman Anna Göldin gehört zur Gruppe der Epik. Es ist eine Nacherzählung der Geschichte der Anna Göldin.
Erzählperspektive: Auktorial (aus Sicht des Autors), Meist Er-/Sie-Perspektive, manchmal "meldet" sich die Erzählerin in der Ich-Form.
Sprache: Oft alte Ausdrücke oder Dialektwörter in einem Dialog, sehr beschreibend und bildlich (Natur um den Sennwald), sonst kurze Sätze.
Figurenkonstellation:
Die Figuren:
Hauptfigur: Anna Göldin, Magd, entstammt aus armer Bergbauernfamilie im Zürcher Sennwald. Vater (Adrian Göldin) früh verstorben,
Geschwister: Barbara, Katharina, Urs.
Anna kann nur lesen, nicht schreiben. Mit 14 wurde sie eine Magd. Sie ist sehr selbstbewusst und klug. Sie ist nicht wie eine normale Magd, denn sie ist stark, tüchtig, ehrgeizig, mutig und manchmal frech mit Männern. (Sie bekommt gerne Aufmerksamkeit von ihnen.)
Familie Tschudi: Fünferrichter (Ratsmitglied), Arzt Tschudi, Elsbeth Tschudi (Ehefrau), Susanna (die älteste, hübscheste), Anna-Maria (Anna Migeli), Heinrich, Barbara, Elsbeth. Sehr einflussreiche Familie mit viel Verwandtschaft, wohlhabend.
Fünferrichter Tschudi: einerseits nett, andererseits frech und pervers (beobachtet Anna während sie sich wäscht). Wollte mit Anna schlafen aber sie weigerte sich am Anfang. Er fing sie an zu hassen und wendete sich gegen sie.
Ruedi Steinmüller: Schlosser und Heiler, Freund von Anna, weitläufig mit Elsbeth Tschudi verwandt. Seine Frau mag Anna nicht. Ruedi zeigt Anna seine Heilbücher und Rezepte.
Familie Zwicki: ehemalige Arbeitgeber, Herr Zwicki verstorben, der Sohn Melchior (Ausbildung zum Arzt, war ein moderner Zeitgeist) hatte eine heimliche Beziehung zu Anna, die von seiner konservativen Mutter nicht gebilligt wurde. Anna wurde dann schwanger mit dem Kind von Melchior und brachte es in Strassburg zur Welt, über das Kind ist sonst nichts bekannt.
Jakob Roduner: Tischlerlehrling, hatte eine Beziehung mit Anna und schwängerte sie. Als er von der Schwangerschaft erfuhr, nahm er eine Stelle als Söldner in Holland an. Das Kind wurde dann bei einem Arbeitgeber Anna's (ein Pfarrer und seine Frau) geboren, verstarb aber. Anna wurde als Kindsmörderin belastet und wurde zu 6 Jahren Hausarrest im Elternhaus verurteilt, sie floh nach drei Jahren.
Zusammenhänge der Figuren:
Anna Göldin ist die Hauptfigur, ihre Arbeitgeber waren ein Pfarrer mit seiner Frau, die Zwickis aus Mollis, die Tschudis und zuletzt ein Wirt in Degerschen. Anna hatte immer Pech mit den Männern, ein Knecht verliebte sich in sie, doch er war zu arm. Sie wurde geschwängert von Jakob Roduner, der sie verliess, um als Söldner zu dienen. Ihre Beziehung zu Melchior Zwicki wurde nicht gebilligt und sie gebar das Kind alleine im Ausland. Herr Tschudi wollte mit ihr schlafen, aber wendete sich später gegen sie. Mit den Kindern der Tschudis hatte sie ein gutes Verhältnis, vor allem das Anna-Migeli war anhänglich ihr gegenüber.
Ihr Vater starb früh, sie und er hatten den gleichen Freiheitsdrang. Einen guten Freund hat Anna in Ruedi Steinmüller gefunden. Sie reden oft miteinander und er zeigt ihr seine Rezepte und Heilmittel.
Erzählte Zeit: Von Annas früher Kindheit bis zu ihrem Tode
Erzählzeit: 235 Seiten
Sichtweise: Innen, es wird aus der Sicht der Figuren erzählt
Raum: Innerschweiz, Zürcher Sennwald, Kanton Glarus.
Es gibt viele Rückblenden zu Annas Vergangenheit, vor allem im 3. Teil erinnert sie sich oft an früher.
Historischer Hintergrund: Eveline Haslers Markenzeichen ist das aufarbeiten von brisanten historischen Stoffen.
Im Roman “Anna Göldin” wird das Thema der Hexenverfolgung bearbeitet. Es wird die damalige “Ständegesellschaft” und das Politikwesen aufgegriffen (Untertanengebiete, Landvögte, Katholisches/Evangelisches/Bäuerliches Gericht), ebenfalls der Beginn der Aufklärung (Voltaire und Rousseau werden oft erwähnt; die reichen Herren treffen sich in Lesezirkeln). Gesellschaftliche Prozesse werden abgebildet, ebenso die Zusammenhänge der Epochen (Mittelalter-Aufklärung).
Medium: Taschenbuch (es gibt auch eine Verfilmung der Lebensgeschichte der Anna Göldin).
Es betrifft Schweizer oder auch den gesamten Raum in dem es Hexenverbrennungen gab. Ein Vorwissen über die Hexenverfolgung ist nicht unbedingt nötig, aber es erklärt die Reaktion der Glarner auf Anna. Man fühlt mit in diesem Buch, es ist emotional erzählt, man fragt sich was für eine Spiel die Figuren mit Anna spielen, wer was vortäuscht und was für eine Veränderung die Figuren in dem Werk durchmachen.
Sie schreibt für einen Leser, der sich für Geschichte interessiert und ein gewisses Leseniveau hat, also keine Kinderbücher.
Hasler arbeitet in dem Werk ein Ereignis auf, das Europa erschüttert hat. Heute spricht man von Justizmord, es war die letzte Hinrichtung einer Hexe in Europa. Nach dem Prozess verschwanden die Originaldokumente, aber in einem Nachlass konnten Kopien der Originale gefunden werden. Für das Werk benutze Hasler Originaldokumente aus den Archiven sowie zeitgenössische Berichte.
Erstveröffentlichung des Werkes war 1982, die Hinrichtung Göldins fand 200 Jahre vorher in 1782 statt.
Literarisches Werk: Der Roman Anna Göldin gehört zur Gruppe der Epik. Es ist eine Nacherzählung der Geschichte der Anna Göldin.
Erzählperspektive: Auktorial (aus Sicht des Autors), Meist Er-/Sie-Perspektive, manchmal "meldet" sich die Erzählerin in der Ich-Form.
Sprache: Oft alte Ausdrücke oder Dialektwörter in einem Dialog, sehr beschreibend und bildlich (Natur um den Sennwald), sonst kurze Sätze.
Figurenkonstellation:
Die Figuren:
Hauptfigur: Anna Göldin, Magd, entstammt aus armer Bergbauernfamilie im Zürcher Sennwald. Vater (Adrian Göldin) früh verstorben,
Geschwister: Barbara, Katharina, Urs.
Anna kann nur lesen, nicht schreiben. Mit 14 wurde sie eine Magd. Sie ist sehr selbstbewusst und klug. Sie ist nicht wie eine normale Magd, denn sie ist stark, tüchtig, ehrgeizig, mutig und manchmal frech mit Männern. (Sie bekommt gerne Aufmerksamkeit von ihnen.)
Familie Tschudi: Fünferrichter (Ratsmitglied), Arzt Tschudi, Elsbeth Tschudi (Ehefrau), Susanna (die älteste, hübscheste), Anna-Maria (Anna Migeli), Heinrich, Barbara, Elsbeth. Sehr einflussreiche Familie mit viel Verwandtschaft, wohlhabend.
Fünferrichter Tschudi: einerseits nett, andererseits frech und pervers (beobachtet Anna während sie sich wäscht). Wollte mit Anna schlafen aber sie weigerte sich am Anfang. Er fing sie an zu hassen und wendete sich gegen sie.
Ruedi Steinmüller: Schlosser und Heiler, Freund von Anna, weitläufig mit Elsbeth Tschudi verwandt. Seine Frau mag Anna nicht. Ruedi zeigt Anna seine Heilbücher und Rezepte.
Familie Zwicki: ehemalige Arbeitgeber, Herr Zwicki verstorben, der Sohn Melchior (Ausbildung zum Arzt, war ein moderner Zeitgeist) hatte eine heimliche Beziehung zu Anna, die von seiner konservativen Mutter nicht gebilligt wurde. Anna wurde dann schwanger mit dem Kind von Melchior und brachte es in Strassburg zur Welt, über das Kind ist sonst nichts bekannt.
Jakob Roduner: Tischlerlehrling, hatte eine Beziehung mit Anna und schwängerte sie. Als er von der Schwangerschaft erfuhr, nahm er eine Stelle als Söldner in Holland an. Das Kind wurde dann bei einem Arbeitgeber Anna's (ein Pfarrer und seine Frau) geboren, verstarb aber. Anna wurde als Kindsmörderin belastet und wurde zu 6 Jahren Hausarrest im Elternhaus verurteilt, sie floh nach drei Jahren.
Zusammenhänge der Figuren:
Anna Göldin ist die Hauptfigur, ihre Arbeitgeber waren ein Pfarrer mit seiner Frau, die Zwickis aus Mollis, die Tschudis und zuletzt ein Wirt in Degerschen. Anna hatte immer Pech mit den Männern, ein Knecht verliebte sich in sie, doch er war zu arm. Sie wurde geschwängert von Jakob Roduner, der sie verliess, um als Söldner zu dienen. Ihre Beziehung zu Melchior Zwicki wurde nicht gebilligt und sie gebar das Kind alleine im Ausland. Herr Tschudi wollte mit ihr schlafen, aber wendete sich später gegen sie. Mit den Kindern der Tschudis hatte sie ein gutes Verhältnis, vor allem das Anna-Migeli war anhänglich ihr gegenüber.
Ihr Vater starb früh, sie und er hatten den gleichen Freiheitsdrang. Einen guten Freund hat Anna in Ruedi Steinmüller gefunden. Sie reden oft miteinander und er zeigt ihr seine Rezepte und Heilmittel.
Erzählte Zeit: Von Annas früher Kindheit bis zu ihrem Tode
Erzählzeit: 235 Seiten
Sichtweise: Innen, es wird aus der Sicht der Figuren erzählt
Raum: Innerschweiz, Zürcher Sennwald, Kanton Glarus.
Es gibt viele Rückblenden zu Annas Vergangenheit, vor allem im 3. Teil erinnert sie sich oft an früher.
Historischer Hintergrund: Eveline Haslers Markenzeichen ist das aufarbeiten von brisanten historischen Stoffen.
Im Roman “Anna Göldin” wird das Thema der Hexenverfolgung bearbeitet. Es wird die damalige “Ständegesellschaft” und das Politikwesen aufgegriffen (Untertanengebiete, Landvögte, Katholisches/Evangelisches/Bäuerliches Gericht), ebenfalls der Beginn der Aufklärung (Voltaire und Rousseau werden oft erwähnt; die reichen Herren treffen sich in Lesezirkeln). Gesellschaftliche Prozesse werden abgebildet, ebenso die Zusammenhänge der Epochen (Mittelalter-Aufklärung).
Medium: Taschenbuch (es gibt auch eine Verfilmung der Lebensgeschichte der Anna Göldin).
Es betrifft Schweizer oder auch den gesamten Raum in dem es Hexenverbrennungen gab. Ein Vorwissen über die Hexenverfolgung ist nicht unbedingt nötig, aber es erklärt die Reaktion der Glarner auf Anna. Man fühlt mit in diesem Buch, es ist emotional erzählt, man fragt sich was für eine Spiel die Figuren mit Anna spielen, wer was vortäuscht und was für eine Veränderung die Figuren in dem Werk durchmachen.